Die Fruchtsaftbranche möchte den weitergehenden Einsatz verhindern. Um mehr schlagkräftige Argumente in dieser Diskussion zu haben, wurde im letzten Schuljahr im Rahmen des Unterrichtsfaches Projektmanagement mit Kollegin Mag. Romana Bauer und einigen SchülerInnen des 4 Jhg. in Kooperation mit der Abteilung Obstverarbeitung (Dr. Manfred Gössinger) ein Projekt gestartet.
Die Schüler stellten naturtrüben Apfelsaft mit unterschiedlichen Mengen an Xanthan, einem Hydrokolloid zur Verbesserung der Trubstabilität, her. Diese Säfte wurden Konsumenten gereicht um herauszufinden, in wie weit sich die Typizität des Apfelsaftes und dessen Aromaintensität mit zunehmenden Xanthan-Konzentrationen ändert. Es wurden 258 Konsumenten befragt. Die Ergebnisse wurden mittels SPSS ausgewertet. Weiters wurden die Viskosität (BOKU Wien), Farb- und Trübungswerte der Varianten bestimmt.
Es konnte gezeigt werden, dass Konsumenten bereits Säfte mit 0,5 g/l Xanthan hinsichtlich der Typizität signifikant vom Originalsaft unterscheiden konnten. Ab einer Konzentration von 1,0 g/l Xanthan wurde auch die Aromaintensität signifiikant schlechter beurteilt.
Die Ergebnisse („Effect of xanthan gum on typicity and flavour intensity of cloudy apple juice“) wurden in einer internationalen Zeitschrift: Journal of Food Processing and Preservation eingereicht und bereits akzeptiert.
Es ist somit gelungen, ein für die Fruchtsaftbranche wichtiges Projekt dank des Einsatzes von Schülern des 4. Jhg. (Stefan Buchmayer, Andreas Greil, Selina Griesbacher, Elias Kainz, Martina Ledinegg, Matthias Leitner, Anna-Carina Mantler), Lehrern (Mag. Romana Bauer (Projektmanagement) und Mag. Barbara Mayer (Korrektur des englischen Artikels), Dr. Manfred Gössinger (fachliche Leitung)) und Forschern (Abteilung Obstverarbeitung - Mag. Monika Graf und BOKU - Katharina Hanz) zum Abschluss zu bringen. Es ist somit ein gelungenes Paradebeispiel für „Forschung an der Schule“. Vielen Dank allen Beteiligten!
Dr. Manfred Gössinger