Kick Off Veranstaltung Tea Time 4 Schools

Der 1. Jahrgang absolvierte Anfang Dezember im Rahmen des Projekts Tea Time 4 Schools die „1. Klosterneuburger Teezeremonie“ in den Rieden um den Agneshof.

Am 5.12.2017 fand die Kick Off Veranstaltung des Projekts Tea Time 4 Schools statt, an dem der gesamte 1. Jahrgang bis März 2018, also auch noch im 2. Jahrgang, teilnimmt.

Am Agneshof gab es ab 08:00 Uhr einen kurzen theoretischen Input von den Projektpartnern der AGES und OPEN SCIENCE.

Dr. Taru Sandèn (AGES) sprach über die internationale Komponente des Projekts und über das Ziel der Erstellung einer länderübergreifenden Karte zur Zersetzungsrate und Kohlenstoffspeicherung in Böden basierend auf der Methode des Tea Bag Index (Keuskamp et al., 2013), der auch im Rahmen des Projekts in Klosterneuburg über 4 saisonal unterschiedliche Beprobungen über den Zeitraum eines Jahres erhoben wird.

Dr. Elena Kinz (OPEN SCIENCE) gab einen Ausblick auf die DNA-Workshops, die von den Schülern des 1. Jahrgangs im März, Juni, September und Dezember 2018 im Vienna Open Lab am Vienna Biocenter gemeinsam mit dem Team des VIENNA OPEN LAB durchgeführt werden.

Dafür werden von Open Science Laborkurse entwickelt, die es den HBLA SchülerInnen ermöglichen, eigenständig DNA aus den Proben zu extrahieren und anschließend für die Sequenzierungen vorzubereiten.

Die Sequenzierungen werden extern durchgeführt. Mit Hilfe bioinformatischer Methoden kann dann das „Who is Who?“ der Teebeutelzersetzung analysiert werden. (Betreuung Dr. Roy Angel, SoWa Research Infrastructure, České Budějovice, Tschechien und Dr. Anne Daebeler, Universität Wien)

 

Mag. Helene Berthold (AGES) sprach über MINT (zusammenfassende Bezeichnung für die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) und Gender und informierte über eine weitere Komponente des Projekts in Form von zwei Praktikumsplätzen für zwei SchülerInnen aus der HBLA für Wein- und Obstbau bei der  AGES.

Gemeinsam mit unseren Gästen von AGES und OPEN SCIENCE ging es dann mit Prof. Riegler, Prof. Friedberger und Prof. Grausenburger zum 1. Durchgang der „Klosterneuburger Teezeremonie“, sprich zum Vergraben der Teebeutel in den ausgewählten Probeflächen der Quartiere Haseldorfer, Franzhauser und Rothäcker.

In einer guten Stunde wurde alles genau eingemessen, markiert und pro Standort 16 Teebeutel der Sorten Grün Tee und Rooibos Tee 8 cm tief eingegraben.

Jetzt heißt es dann „Abwarten und Tee trinken!“ bis ins Frühjahr zum Ausgraben der Teebeutel. Bis dahin wünschen wir den Mikroben in unseren Böden (Kolluvisol, Braunerde, Auboden) guten Appetit!

 

Um 11:00 Uhr gab es Mittagessen im Internat und die Küche hatte alles perfekt vorbereitet inklusive Krampussackerl.

Um 12:00  ging es dann mit den Öffis nach Wien ins Stadtkino im Künstlerhaus zum „Internationalen Tag des Bodens“ mit „Bodenkino-Tag“.

Gezeigt wurde das Filmessay "1ha 43a" von Monika Pirch. Es ging dabei um die Annäherung an das Thema Boden in Form einer 1 ha 43 a großen Ackerfläche, welche die Filmemacherin, in deren Familie es keinerlei landwirtschaftlichen Hintergrund gab, geerbt hatte.

„Fast beiläufig beobachtet die Filmemacherin den Alltag in unserer Landwirtschaft, in der 2% der Bevölkerung die anderen 98% mit Lebensmittel versorgen. Im Ablauf eines Jahres und fortlaufender Varianten des Scheiterns entfaltet sich ein sehr persönlicher Blick auf diese 1,43 ha große Fläche in der Köln-Aachener Bucht.“

Der Film war gut und sehr breit angelegt. Es ging vor allem um Bewusstseinsbildung wie wenige Menschen noch direkt mit der Ressource Boden arbeiten und den Boden daher eher als Wertanlage, Spekulationsobjekt oder noch am ehesten als Raum und Platz, um ein Haus drauf zu bauen erleben und wahrnehmen. Wenige bemerken daher das schleichende Dahinschwinden der Ressource Boden im Zuge der zunehmenden Verbauung und Versiegelung von Flächen. Darauf wollte der Film und das Ökosoziale Forum als Veranstalter aufmerksam machen.

Nach einem kurzen Besuch am Christkindlmarkt ging es dann wieder zurück nach Klosterneuburg.

 

 

Bericht: Susanne Grausenburger, Fotos: Josef Schmid, 1A

Veröffentlicht am 08.01.2018