Ministerbesuch aus Armenien

Armenien weist eine lange Weinbautradition auf, die Landwirtschaft repräsentiert einen der wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes (20 % des BIP !) Dementsprechend sieht es die armenische Regierung als extrem wichtig an, landwirtschaftliche Betriebe durch Forschungskooperationen mit führenden ausländischen Institutionen wettbewerbsfähig zu machen.

In diesem Kontext war es eine Auszeichnung und Ehre für uns, dass der armenische Landwirtschaftsminister Ignati Arakelyan im Zuge seines kurzen Besuches in Österreich  auch die HBLAuBA Klosterneuburg besuchen und sich vor Ort über Kooperationen austauschen wollte.

So konnte am Mittwoch den 14. Februar Direktor HR DI Dr. Reinhard Eder mit großer Freude die Regierungsdelegation aus Armenien sowie den Leiter der Abt. II/7 Sonderkulturen im BMNT MR Dr. Christian Jaborek und den leitenden Experten für Agrarprojekte der Weltbank Dr. Hans Kordik an der Schule begrüßen. Nach der Vorstellung unserer Tätigkeiten und Aufgaben und der Präsentation unseres Imagefilms, gab HR Dr. Ferdinand Regner einen kurzen Überblick über unsere Aktivitäten im Bereich der Rebzüchtung.

Anschließend entwickelte sich spontan eine angeregte Diskussionsrunde zu durchaus detaillierten Fragen einerseits zur Lehre (z.B. Qualitätsbeurteilung von Lehrveranstaltungen, verpflichtenden Weiterbildung von Lehrkräften) und andererseits zur Forschung und Produktion (z.B. Herstellung, Kontrolle von zertifiziertem Material).

Großes Interesse galt auch der Struktur und Finanzierung unserer  Institution, da in Armenien die Errichtung einer Schule angedacht wird, die sich nicht staatlich, sondern durch Schulgebühren selbst finanzieren soll.

Weiters wurden Möglichkeiten zur Kooperation im Bereich der Vermehrung und Qualitätskontrolle von zertifiziertem Rebmaterial und Obstbäumen erörtert. Als eine der möglicherweise aussichtsreichsten Möglichkeiten zur Kooperation erwies sich die Sortenselektion und Anbauoptimierung von Marillen (Prunus armeniaca - sic!), bei der unsere Institution große Kompetenz aufweist.  

Bei der nachfolgenden Führung durch die Abteilung Obstverarbeitung gab es viele präzise technologische Fragen, die unsere Kollege HR Dr. Manfred Gössinger sehr konkret beantworten konnte, wobei immer wieder der Vergleich mit armenischen Verhältnissen hergestellt wurde. Die Verkostung ausgewählter Destillate stärkte das Vertrauen in unsere praktischen Kenntnisse und Fähigkeiten.

Schließlich konnte HR DI Robert Steidl stolz unser modernes, modular aufgebautes Kellerwirtschaftstechnikum präsentieren. Bei der kurzen Weinverkostung wurde neben unseren Neuzüchtungen Donauriesling und Blütenmuskateller auch unser Amphorenwein kredenzt und dem kritischen Urteil der Experten unterzogen, die diese Weinbereitungsmethode schon seit Jahrtausenden praktizieren.

Veröffentlicht am 01.03.2018